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Rechte Angriffe nach Naziaufmarsch in Hamburg

vom 2. Mai 2008 in Kategorie: Pressemitteilung

In den Abendstunden des 1. Mai griffen vermummte Neonazis am Bahnhof Bad Kleinen Personen an, die auf der Heimreise von den Protesten gegen den rechten Aufmarsch in Hamburg waren. Betroffene und AugenzeugInnen berichteten gegenüber LOBBI, daß mindestens 20 Rechte in den haltenden Zug stürmten. Sie sperrten einen Waggon ab, jagten einzelne Personen, kreisten mehrere Menschen ein und schlugen sie. Dabei erlitt ein Angegriffener eine Schnittverletzung an der Hand, zwei weitere trugen Platzwunden davon. Die von einem Passanten alarmierte Polizei trennte die Angreifer von den Betroffenen und begleitete den Zug nach Rostock. Dort wurden mindestens zwei Rechte vorläufig festgenommen.

“Die Vorgehensweise der rechten Schläger erinnert uns stark an den brutalen rechten Angriff in Pölchow bei Rostock im Juni vergangenen Jahres”, so ein Mitarbeiter von LOBBI.

Kurze Zeit später wurden am Rostocker Hauptbahnhof mehrere Personen von etwa 15 Neonazis bedroht und gejagt. Die Angreifer waren mit Knüppeln bewaffnet. Es ist wahrscheinlich, daß beide Angriffe im Zusammenhang stehen. So warteten die Rechten am Rostocker Hauptbahnhof ganz offensichtlich auf den Zug aus Bad Kleinen. Möglicherweise hatten sie ebenfalls Angriffe auf heimreisende GegendemonstrantInnen geplant.

Im Zusammenhang mit den Vorfällen wurde auch der Neonazikader David Petereit festgenommen. Petereit ist Wahlkreismitarbeiter des Rostocker NPD Landtagsabgeordneten Birger Lüssow.

“Die Angriffe in Bad Kleinen und Rostock vervollständigen das Bild einer äußerst gewalttätig auftretenden Neonaziszene vor, während und nach dem Aufmarsch in Hamburg”, sagte ein Mitarbeiter von LOBBI.

So spricht zum Beispiel der Informationsdienst “blick nach rechts”, der auf seiner Homepage auch den Angriff von Bad Kleinen erwähnt, von “einer Spur der Gewalt” auf den Hauptbahnhöfen von Bremen und Dortmund. Während des Aufmarsches hatten Neonazis neben GegendemonstrantInnen und PolizeibeamtInnen auch mehrere JournalistInnen angegriffen.